Bauwerk Parkett – Das Spiel mit der Geometrie

Design & Kunst

10.12.2025
Rebekka Bräm

4 Minuten

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Bauwerk Parkett – Das Spiel mit der Geometrie
Es ist so einfach wie genial: Wird das Holz vor dem Schneiden um 45 Grad gedreht, entsteht je nach Verlegeart, eine Fischgratoptik ohne Fischgratverlegung. Die Rede ist von «Spinpark», der neuen Parkettkollektion von Bauwerk Parkett, die in Zusammenarbeit mit dem atelier oï entstand.
Patrick Hardy, seit 2022 CEO und Präsident der Bauwerk Group

Patrick Hardy, seit 2022 CEO und Präsident der Bauwerk Group

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Kombiniert man «to spin» (Englisch für «drehen») mit dem Wort «Parkett», versteht man zum einen, wie die Wortschöpfung «Spinpark» zustande gekommen ist, und zum anderen, wie das Ganze funktioniert. Eine einfache Drehung der Holzmaserung – und schon entsteht eine vielbeachtete Weltneuheit. Aber alles der Reihe nach.

1935 erfindet der Schweizer Pionier Ernst Göhner das Klötzliparkett und setzt damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute Massstäbe für anspruchsvolles Design und gesundes Wohnen setzt – Bauwerk Parkett, das zur Bauwerk Group gehört. 1991 wird das renommierte Schweizer Architektur- und Designstudio atelier oï gegründet (der Name leitet sich von «troïka», also Dreiergespann, ab und spielt auf die drei Gründer Aurel Aebi, Armand Louis und Patrick Reymond an) und beginnt seine Mission, die Grenzen zwischen Produktdesign, Architektur und Szenografie aufzulösen. Und nun die Zusammenarbeit, die Entwicklung eines neuen Echtholzbodens.

Vom Material zur Idee

Das atelier oï beginnt seinen kreativen Prozess oftmals beim Material selbst, bei seiner Beschaffenheit und seiner Interaktion mit der Umgebung. Und diesmal ist dieses Material das Holz: «Holz ist ein natürliches, warmes Material, das man erst versteht, wenn man es berührt. Mit Holz zu arbeiten bedeutet, etwas verwandeln zu können, das bereits ein Leben hatte und nun ein weiteres erhält», erzählt Armand Louis. «Wir untersuchen auch den Aufbau der Bäume, die Struktur des Waldes. Der Wald ist ein Ort, an dem man sich verlieren kann, und wenn man sich verliert, entdeckt man nicht nur Neues, sondern auch sich selbst. Man sucht nicht zwingend nach geraden Linien, man findet oft Diagonalen», ergänzt Patrick Reymond.

Und dann kommt die grosse Idee – man dreht die Holzmaserung. Ein simpler geometrischer Trick, der viel bewirkt: Wenn man das Spiel der Holzmaserung neu interpretiert und sie diagonal und nicht längs verarbeitet, wie das sonst bei Parkett oft der Fall ist, kann man auf einmal das beliebte Chevron-Muster erzeugen.

Foto: Ivan Avdieienko

Foto: Ivan Avdieienko

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Von der Idee zum Produkt

Doch die Umsetzung stellt sich als knifflig und durchaus zeitintensiv heraus: «Spinpark ist sowohl eine Design- als auch eine technische Innovation», erklärt Angelica Wenger, Product Manager der Bauwerk Group. «Der Spin mit dem gedrehten 45°-Winkel erfordert eine hochkomplexe Fertigung, die es so noch nicht gab. Man darf nicht vergessen, dass wir bei Bauwerk Parkett mit Holz – einem natürlichen Material – arbeiten, das immer einzigartig ist.

Zugleich müssen wir eine industrielle Produktion gewährleisten, bei der die Qualität stets gleichbleibend hoch ist.» Eine Herausforderung ist zum Beispiel, dass die «verdrehte» Decklage die Tendenz hat, zu verformen. Doch diese Probleme sind längst behoben.

«Hier hat eine wahre Zusammenarbeit stattgefunden: Der Designer, der die Natur mit seinem Designerauge betrachtet, welche Bauwerk Parkett dann zum fertigen Spinpark komponiert», so Aurel Aebi über die Zusammenarbeit. «Mit Spinpark vereinen sich die Vision, Leidenschaft und Innovationskraft von atelier oï und Bauwerk Parkett in einer gemeinsamen Co-Kreation mit der Natur.»

Foto: atelier oï

Foto: atelier oï

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Vom Produkt zum Award

Das neuartige Verfahren mit der gedrehten Decklage hat grosse Wellen geschlagen und auch eine hochkarätige Jury auf sich aufmerksam gemacht: 39 Fachleute aus 20 Ländern von vier Kontinenten zeichneten Spinpark mit dem Red Dot Award aus. Die begehrte Auszeichnung blickt auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück und ist heute das international hochgeachtete Siegel für hervorragende Gestaltungsqualität.

«Diese Auszeichnung unterstreicht nicht nur unsere Designphilosophie, sondern auch unser Streben nach stetiger Innovation und Exzellenz», betont Pia Kautz, Head Brand & Communications der Bauwerk Group.

Vom Award zur Anwendung

Spinpark in seiner vollen Entfaltung kann im Apartmenthaus Vera in Andermatt bewundert werden. Das Chalet verbindet traditionelle Architektur mit modernen Einflüssen und ist in enger Zusammenarbeit von atelier oï und CAS Architektur AG entstanden. Draussen spiegeln sich die sanften Formen der Natur in der Fassade wider, drinnen vereinen die neun Residenzen exklusive Ausstattung und hochwertige lokale Materialien.

Und so wird der Boden vom stillen Beobachter zum aktiven Teilnehmer des Dialogs, der dem Raum seine ruhige und zugleich elegante Atmosphäre verleiht.

Spinpark gibt es in einer linken und rechten Laufrichtung und lässt sich sowohl parallel als auch im Fischgrat verlegen. Insgesamt sind zwölf unterschiedliche, kreative Verlegearten möglich. Das Parkett wird in St. Margrethen in der Schweiz gefertigt und ist in drei natürlichen Eiche-Farbnuancen erhältlich.

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Bauwerk Group Schweiz AG
Neudorfstrasse 49
9430 St. Margrethen
071 747 74 74 bauwerk-parkett.com